Sea World verzichtet auf Orcas – stellt Züchtung ein
Proteste mit Wirkung: Der Freizeitpark Seaworld in den USA will keine neuen Orcas ins Programm nehmen. Zuvor hatte es massiv Kritik gegeben an der Haltung der Tiere.
Die Freizeitparks von Seaworld in den USA haben das Ende ihrer Orca-Shows verkündet. Es würden keine neuen Orcas angeschafft, teilte das Unternehmen mit.
Die ansässigen Tiere würden bis zu ihrem Lebensende in den Wasserbecken bleiben. In der freien Wildbahn könnten diese Orcas nicht überleben, sie seien an Fütterungen gewöhnt, teilt Seaworld mit.
Seaworld reagiert damit auf den Vorwurf der Tierquälerei, massive Kritikund fallende Besucherzahlen in seinen Freizeitparks. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Orlando, Florida. Die drei Themenparks mit Orcas liegen in San Diego, Orlando und San Antonio.
Das Unternehmen gibt sich selbstkritisch: “Wir haben zugehört und nun verändern wir uns”, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Es gehöre zum Verständnis des Unternehmens, keine Säugetiere aus freier Natur aufzunehmen.
Soziale Tiere
Elf von insgesamt 24 Orcas oder auch Schwertwalen befinden sich in San Diego. Dort, im zweitgrößten Sea-World-Park, soll die umstrittene “One Ocean”-Vorführung mit Orcas ab Anfang 2017 durch eine neue Attraktion abgelöst werden, hatte das Unternehmen bereits angekündigt.
Das neue Programm soll mehr auf das natürliche Verhalten der Tiere abgestimmt werden. Die Zuschauer sollten dann auch mehr über den Schutz der Wale lernen.
Orcas gelten als sehr soziale Tiere, die unter der beengten Einzelhaltung und Gefangenschaft leiden. 2013 hatte die Dokumentation “Blackfish” auf die Folgen der Gefangenschaft für die Meeressäuger aufmerksam gemacht. In dem Film erzählt der ehemalige Seaworld-Wal-Trainer John Jett von der Qual gefangener Orcas.
In einem Interview mit dem SPIEGEL beschrieb er, wie das Sozialleben der intelligenten Tiere massiv gestört wird, wie sie die Enge der Gefangenschaft krank macht.
Quelle: SpiegelOnline.de